Studentischer Wettbewerb Mitteldeutschland 2023/24 des bdla entschieden
Städtebaulich-freiraumplanerische Studien zum verdichteten Bauen im Kleinhausbereich, exemplarisch am Südhang des Jenzigs in Jena
Neue Wege zur verdichteten ökologischen Hangbebauung mit geringer Flächenversiegelung und effizientem Regenwassermanagement auf dem Weg in eine nachhaltigere, resilientere Zukunft im Bereich Wohnen – so lautete die Zielstellung des mitteldeutschen Studierendenwettbewerbes der drei bdla-Landesgruppen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, der dieses Jahr von der Landesgruppe Thüringen ausgelobt wurde.
Im Bewusstsein, der Umnutzung vorhandener Gebäudestrukturen den Vorrang zu geben und alle potenziellen neuen Bauflächen kritisch zu hinterfragen, wurde vom Fachdienst Stadtplanung der Stadt Jena eine Fläche vorgeschlagen, für die im Rahmen des Wohnbaukonzeptes der Stadt bereits verschiedene städtebauliche Studien erarbeitet wurden.
Bei der konkreten Fläche des Wettbewerbsgebietes am Fuß des hinteren Jenzigs sind also im Vorfeld viele Belange abgewogen worden. Es ging nicht mehr um das Ob, sondern um Alternativen zur konventionellen Kleinhaussiedlung und zwar beispielhaft auch für andere potenzielle neue Wohnbauflächen in den Hanglagen Jenas.
Verdichtete Gebäudekubaturen mit nutzbaren, grünen Dächern, die Konzentration des ruhenden Verkehrs auf Quartiersgaragen und schmale Wohnstraßenerschließung sollten auf die vorhandene Topographie und ihren Charakter eingehen. Sie sollten sich quasi einfügen in die vorhandenen alten Obstwiesen und wesentlich mehr private, halböffentliche und öffentliche Grünflächen generieren als die beiden konventionellen Bebauungsstudien aus dem vertiefenden städtebaulichen Konzept mit 49 Wohneinheiten in 49 Einfamilienhäusern (Variante 1) oder ihren 94 Wohneinheiten, im Wesentlichen in Doppelhäusern sowie Zwei- und Dreispännern (Variante 2).
In der Auslobung des Wettbewerbes ging es darum, wie wir in Zukunft mit einem geringeren Flächenverbrauch und einem nachhaltigen Wassermanagement wohnen, einen Teil unserer Nahrungsmittel wieder selber anbauen und mit flexiblen Wohnungsgrundrissen verschiedene Formen des Wohnens miteinander kombinieren können, um ein besseres ökologisches und soziales Miteinander zu erreichen.
Nach Diskussionen während der Ausstellungsrundgänge mit den Preisträger*innen, deren Professor*innen, Stadtratsmitgliedern und Architektenkolleg*innen der Kammergruppe Jena Holzland Saalfeld-Rudolstadt in der Rathausdiele wird es im Mai ein Treffen in der FH Erfurt geben, um auszuloten, inwieweit die drei Preisträgerentwürfe ggf. mit Architekturstudent*innen weiterentwickelt werden können.
Wolfram Stock
Ergebnis der Preisgerichtssitzung
- 1. Platz: GREEN LIVING
Christoph Kaatz und Moritz Reinhardt, beide FH Erfurt
- 2. Platz: SYMBIOASE
Anna-Katharina Metz und Rebekka Köhler, beide FH Erfurt
- 3. Platz: WEINBERGIDYLL
Anne Girschik, Pauline Lotter und Janina Gehrke, alle FH Erfurt
Teilnahmeberechtigt waren alle Studentinnen und Studenten der Technischen Universität Dresden, der Hochschule Anhalt und der Fachhochschule Erfurt aus dem Fachbereich bzw. der Fachrichtung Landschaftsarchitektur.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu den prämierten Arbeiten, zum Wettbewerb und den Unterstützern finden sich auf der Website des bdla Thüringen.